Die Butzbacher Zeitung schreibt über die Weidigschule Butzbach

Für die Belange der Schule im Einsatz

Weidig-Gymnasium verabschiedet Angelika Prinz-Glöckler in den Ruhestand

Butzbach (pm). Mit viel Wertschätzung und Humor wurde Angelika Prinz-Glöckler nach 24 Jahren Berufstätigkeit an der Weidigschule Butzbach in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet. Bei den Feierlichkeiten im Waldhaus in Bad Nauheim dankten ihr die Schulleitung, sowie die Fachschaften Biologie und Evangelische Religion und der Personalrat für ihr langjähriges Wirken. Das berichtet das Butzbacher Gymnasium.
Schulleiterin Barbara Plock begann die Verabschiedung mit Informationen zu PrinzGlöcklers beruflichem Werdegang. Nach dem Studium in Marburg und ihrem. Referendariat in Hofgeismar war Prinz-Glöckler zunächst mit voller Stelle an der Sankt Lioba Schule in Bad Nauheim tätig und wurde dort 1994 zur Studienrätin im Kirchendienst ernannt, sie absolvierte während des ersten Jahres ihrer Erziehungszeit 1998 eine Erweiterungsprüfung und- erwarb die Fakultas im Fach Arbeitslehre. 2001 kam sie schließlich nach Butzbach an die Weidigschule.
Lob für gute Gesprächsführung
Neben unzähligen Fortbildungen nicht nur zur Streitschlichterausbildung machte sie eine professionelle Ausbildung zur Mediatorin in Frankfurt. Anfang 2011 wurde sie vom damaligen Schulleiter Rainer Laasch zur Oberstudienrätin ernannt, dieser lobte in diesem Zusammenhang besonders ihre gute Gesprächsführung. Sie hatte zwölf Jahre lang das Amt der Fachleitung Evangelische Religion inne und war darüber hinaus für das evangelische Religionszentrum verantwortlich. Seit 2012 war sie Mitglied im Gesamtpersonalrat des Hochtaunus-und des Wetteraukreises am Schulamt Bad Vilbel.
In dieser Funktion sei sie nicht immer bequem gewesen, so Schulleiterin Plock, habe sich jedoch immer konsequent für die Belange der Schule und des Kollegiums eingesetzt. Plock sprach Prinz-Glöckler ihren großen Dank für ihr großes Engagement aus.
Besondere Worte des Dankes und eine sehr persönliche Segnung kamen von Pfarrerin Anne Wirth, der stellvertretenden Dekanin des Dekanates Wetterau, die als junge Kollegin von der Kirche an der Weidigschule eingesetzt wurde um evangelische Religion zu unterrichten. Sie bedankte sich bei Prinz-Glöckler in bewegenden Worten für deren Unterstützung und segnete sie im Anschluss für die nun vor ihr liegende neue Lebensphase.
Johannes Niedecken vom örtlichen Personalrat sprach Prinz-Glöckler ebenfalls großen Dank aus für ihre Hilfe und ihren Rat nicht nur bei rechtlichen Fragen des Personalrates.
Für die Fachschaft Religion sprach Patrick Stübiger, und auch er betonte, dass Prinz-Glöckler ihm stets mit Rat und Tat zu Seite stand. Für die Rechte der Kolleginnen und Kollegen sei sie keinem Konflikt aus dem Weg gegangen. Sie habe immer mit Herz und viel Leidenschaft für das Fach gehandelt.
Heiligenschein und Blumenkranz
Die Fachschaft Biologie, vertreten durch Stefanie Riebeling, Lothar Jakob, Tanja Potschka und Oliver Günther, inszenierte ein Zwiegespräch zwischen Darwin, Jesus und dem Teufel. Dabei ging es um Evolution, Erlösung und den Gesamtpersonalrat im Kampf für das Gute. Im Verlauf der Aufführung setzten die Biologen Prinz-Glöckler einen Blumenkranz und die Theologen einen Heiligenschein auf. Das Fazit lautete: Ihre Fächerkombination sei eine sehr eigenwillige, dennoch komplementäre und keineswegs eindimensionale Sache. Zugunsten der Kollegen habe sie mehrfach Lücken in Erlassen erkannt und dabei stets Hirn, Herz und Haltung bewiesen.
Prinz-Glöckler erklärte, dass sie sich mit dem vorzeitigen Ruhestand ein Geschenk an sich selbst mache, um Zeit für sich, für die Familie, aber auch Zeit für die Stille zu haben. Sie wolle vom Tun ins Sein kom. men. Prinz-Glöckler zitierte aus Martin Luthers »Von der Freiheit eines Christenmenschen«, dem es besonders wichtig war, dass die Menschen angstfrei leben können. Dies habe sie besonders geprägt, und so habe sie nie Angst gehabt, auch in Konferenzen kritische Gedanken zu äußern. Und es sei ihr klar gewesen, damit bisweilen unbequem gewesen zu sein.
Über die Lehrertätigkeit resümierte sie kritisch, dass am Anfang ihrer Lehrtätigkeit mehr Kreativität und Eigenständigkeit in der Pädagogik möglich gewesen seien. Im Gegensatz dazu sei die zunehmende Überregulierung in jüngster Zeit an vielen Stellen des Berufes einem selbstständig denkenden Menschen nicht mehr angemessen. Sie werde die Korrekturen und die Gesamtkonferenzen nicht vermissen, das Arbeiten mit jungen Menschen schon. Abschließend dankte sie den Sekretärinnen, den Hausmeistern und dem gesamten Kollegium.
Im Anschluss wurde bei bester Stimmung das Tanzbein geschwungen. Die Musiker des Restaurants Waldhaus mit Sänger Nico begeisterten mit italienischen Hits und Live-Musik, heißt es in der Pressemitteilung des Butzbacher Gymnasiums.

Butzbacher Zeitung, 15.07.2025

Angelika Prinz-Glöckler mit Sänger Nico vom Waldhaus Bad Nauheim bei ihrer Verabschiedungsfeier.

FOTO: PM