Die Butzbacher Zeitung schreibt über die Weidigschule Butzbach

Über das Glück des Lebens

Weidigschüler präsentieren Themenstücke anlässlich des Theaterpreises

Butzbach (pm). Mit viel Gespür für die unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten:
Zu der Frage »Was ist Glück?« haben die drei Oberstufenkurse »Darstellendes Spiel« der zwölften Jahrgangsstufe der Butzbacher Weidigschule Stücke gestaltet. Anlass war der auf 300 Euro dotierte WeidigTheaterpreis. Das berichtet die Schule.
Keine klassischen Inszenierungen
Bei der Gestaltung ging es demnach nicht um die klassische Inszenierung eines Theaterstücks, sondern um Collagen – eine Aneinanderreihung von kurzen Szenen, die eine bestimmte Aussage haben oder eine gewisse Stimmung erzeugen. Hinzukommen chorische Elemente, bei welchen nicht nur ein .Akteur im Mittelpunkt steht, sondern die Gruppe chorisch spricht oder gleichzeitig pantomimisch agiert. Außerdem waren Tanz-Elemente gefragt.
Bei der ersten Darbietung macht sich ein Mädchen auf die Reise, das Glück zu suchen. Beim Abschied von Familie und Freunden herrscht große Trauer, die ausdrucksvoll mit Lauten und tänzerischen Elementen dargestellt wird. In einem wirkungsvollen Kontrast kommt später das personifizierte Glück als unbe
kümmertes fröhliches Kind auf die Bühne und führt eine ratlose Gruppe glücksuchender Menschen ins Abenteuerland. Am Ende entdecken sie unterschiedliche Arten von Glück in vielen freudebringenden Kleinigkeiten des Lebens.
Die zweite Gruppe, der spätere Sieger, begann mit einer Mobbingattacke, in Richtung eines Jugendlichen, der sich im Schlaf unruhig wälzt und ein Kuscheltier hält. Bald wird klar, dass er keine Freunde hat, seine Eltern zerstritten sind und seine Mutter trinkt.
Plötzlich erwacht er im Land des Glücks, wo die Menschen tanzen und lachen und ein Glückshändler mit Hut immer wieder verschiedene Arten von Glück anbietet.
Gesellschaftskritische Aspekte wurden hier clever eingebaut, gute Textpassagen und Szenen, beispielsweise die absurde Freude über ein viel zu teuer gekauften schäbigen Ball, oder die für viel zu wenig Geld aus finanzieller Not verkaufte Uhr, gewählt, befand die Jury. Einige der Figuren im Glücksland versuchen, den
Jungen aus der ersten Szene zu ermuntern, doch bald wird klar, dass man für sein Glück kämpfen muss, dass der Weg aus dem Unglück sich durch Entscheidungen und Veränderungen öffnet. So nimmt er es am Ende selbst in die Hand und schickt seine Mutter in eine Entziehungskur.
Die dritte Gruppe setzte viele chorische Elemente effektvoll ein. Im Kontrast mit Einzelszenen, in welchen die Darsteller Eindrücke und Gefühle aus ihrem Leben auf berührende Weise berichten. Glückssymbole wie Kleeblatt oder Hufeisen werden verwendet. Witzige Glücksdoktoren, versuchen ihren Klienten, das Glück nahe zu bringen. Eine vom Stress geplagte Frau überhört und übersieht immer wieder das Glück, das sich ihr zu nähern versucht. Und schließlich ein räumlich und beleuchtungstechnisch geschickter Szenenwechsel. der in einem Beinahe-Unfall mündet, bei dem die Beteiligten erkennen, dass sie Glück hatten. Highlight waren Tanzelemente zum Song »Millionen Lichter«.

Butzbacher Zeitung, 02.06.2025

Die drei Oberstufenkurse »Darstellendes Spiel« haben sich mit der Frage „Was ist Glück?“ beschäftigt. Für die Sieger gibt es 300 Euro.

FOTO: PM