Die Butzbacher Zeitung schreibt über die Weidigschule Butzbach

Löten am Hubschrauber-Modell

Weidigschülerinnen erhalten in Wetterauer Betrieb Einblicke in die Praxis

Butzbach. 16 Schülerinnen unter anderem von der Weidigschule Butzbach haben kürzlich Einblick in „Mint“-Berufe erhalten. Um Mädchen für solche technisch-naturwissenschaftlichen Zukunftsberufe zu begeistern, hat Provadis im Auftrag des Landes Hessen und der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit vor zwei Jahren das Berufsorientierungsangebot „Girls4Mint“ an den Start gebracht. Ziel des viertägigen Programms in Kooperation mit Unternehmen der Branche ist es, Schülerinnen der Jahrgangsstufen 7 bis10 Mut für den Mint-Bereich zu machen und ihnen fundierte Informationen darüber zu vermitteln. Das berichtet der Veranstalter.
Im Fokus stehen Einblicke in Unternehmen, Tätigkeiten und Atisbildungsbenife. In das Programm eingebunden werden Ausbilderinnen und Geschäftsführerinnen der Unternehmen, die als Vorbilder aus ihrem Berufsalltag berichten. Auszubildende begleiten die Projektarbeiten und beantworten Fragen zu ihren eigenen Erfahrungen in den Ausbildungsberufen.
Die 16 Teilnehmerinnen der „Girls4Mint“-Veranstaltung in Nidderau kamen von der Weidigschule, vom Albert-EinsteinGymnasium Maintal und der Bertha-von-Suttner-Schule in Nidderau. Sie erlebten beim Kooperationspartner Control Mechatronics in Nidderau im ManKinzig-Kreis ein Programm rund um Mint-Themen und Ausbildungsberufe in den Bereichen Elektrotechnik, Mechanik und Informatik
Unter dem Motto „Traumberuf Heavy Metal“ lernten die Mädchen am ersten Tag Grundtechniken der Metallverarbeitung kennen und erhielten einen Einblick in die Ausbildungsinhalte von Metallberufen. Dann war ihr handwerkliches Geschick gefragt: Unter fachkundiger Anleitung fertigten sie unter anderem ein Namensschild und einen Kupferbarren mit eigener Prägung. Am zweiten Tag beschäftigten sich die Teilnehmerinnen mit Grundlagen der Elektrotechnik. Sie löteten ein Modell eines Hubschraubers sowie einen Solarlüfter und verkabelten diesen. Sie lernten die Grundlagen der LED-Technik und elektrischer Schaltungen kennen und bestückten eine Platine mit LEDs sowie anderen elektronischen Bauteilen zu einem „Flashlight“ und einem LED-Spiel. Der Abschlusstag war den Themen Digitalisierung und Programmierung gewidmet. Die Mädchen machten erste Erfahrungen im Umgang mit einem Modul zur Automatisierung von Steuerungsprozessen und programmierten kleine Steuereinheiten für Leuchtsignale.
„Das Angebot von ,Girls4Mint‘ klang sehr spannend, deshalb wollte ich es ausprobieren“, sagt die 13-jährige Marie von der Weidigschule. Die Arbeit bei Control Mechatronics kennenzulernen und sich damit vertraut zu machen, war ihre Motivation: „Besonders das Löten hat mir viel Spaß gemacht“, betont sie. Auch ihre Mitschülerin Linnea wollte an den Praxistagen etwas Neues erfahren: „Dass ich hier mit vielen anderen Gleichaltrigen gemeinsam an Projekten arbeiten konnte, hat mir besonders gut gefallen“, sagt die 13-Jährige. „Ob ich später auch beruflich in dem Bereich einsteigen möchte, ist noch offen“, ergänzt sie. Auch Marie will zunächst noch ein Praktikum machen und mehr Erfahrungen vor der Berufswahl sammeln.
Die Teilnehmerinnen sollen der Mitteilung zufolge erkennen, dass sie durch Mint-Berufe wichtige gesellschaftliche Zukunftsfelder, wie etwa Digitalisierung und Nachhaltigkeit, mitgestalten können. „Oft wollen Mädchen Berufe ergreifen, bei denen sie Menschen helfen können“, sagt Julia Behle, Projektleiterin von „Girls4Mint“. „Diese Ziele können sie aber nicht nur in sozialen Berufen verwirklichen, sondern beispielsweise auch durch innovative Produktentwicklungen oder in der Entwicklung klimafreundlicher Technologien.“ Mittlerweile haben rund 200 Schülerinnen bei „Girls4Mint“ mitgemacht.

Angebote an weiteren Standorten
„Girls4Mint“ ist eine Gemeinschaftsinitiative des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Im Zeitraum von 2022 bis 2024 fand es erstmalig in allen zwölf Regionen der Bundesagentur für Arbeit mit ortsansässigen Unternehmen statt und ist von 2024 bis 2026 in die zweite Projektlaufzeit gegangen. Provadis ist für Konzept und Durchführung verantwortlich. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Ministeriums und der Regionaldirektion Hessen und des Europäischen Sozialfonds. Das Kultusministerium unterstützt das Projekt.

pm

Butzbacher Zeitung, 10.11.2025

Die berufliche Praxis steht für die Schülerinnen im Programm „Girls4Mint“ im Mittelpunkt.

Claudia Köhl